1. "Time out" (2:4)

Vergehen während einer Spielzeitunterbrechung (time-out) haben die gleichen Folgen wie Vergehen während der Spielzeit.

Wann ist die Spielzeit zu unterbrechen ?

Zwingend bei:

a) Schiedsrichterwurf;

b) Disqualifikation oder Ausschluß;

c) Signal vom Zeitnehmer oder Technischen Delegierten der IHF oder des Kontinents;

d) Team time-out;

e) Verhängung eines 7-m-Wurfs.

Grundsätzlich bei:

f) äußeren Einflüssen;

g) erforderlicher Rücksprache;

h) vermuteter Verletzung;

i) erneuter Reduzierung derselben Mannschaft (während vorherige Hinausstellungszeit noch läuft);

j) erkennbarer Verzögerung, evtl. bei Torwartwechsel oder Ausfüh-rung von Würfen;

k) Ball außerhalb der Spielfläche und nicht sichtbar für Schieds-richter.

Gegebenenfalls bei:

l) Verwarnung oder Hinausstellung;

m) Wechselfehler oder Betreten der Spielfläche durch zusätzliche Spieler;

n) Wegwerfen oder Nichtfreigabe des Balles.


2. Team time-out

Jede Mannschaft hat das Recht, pro Halbzeit der regulären Spielzeit (ohne eventuelle Verlängerungen) ein team time-out von je einer Minute zu beantragen. Hierzu sollte, wenn möglich, eine (grüne) Karte verwendet werden. Ein beantragtes team time-out kann nicht zurückgenommen werden.

Verlangt ein Offizieller einer Mannschaft beim Zeitnehmer dieses team time-out, wird es bei folgenden Situationen gegeben:

­ Ball im eigenen Tor;

­ Ball hinter eigener Torauslinie.

Der Zeitnehmer unterbricht das Spiel durch ein akustisches Signal, gibt das Time-out-Zeichen und deutet mit gestrecktem Arm zur beantragenden Mannschaft. Wird eine grüne Karte verwendet, sollte diese am Tisch auf der Seite der beantragenden Mannschaft aufgestellt werden.

Wurde der Anwurf oder Abwurf bereits ausgeführt, kann das team time-out jetzt nicht mehr gewährt werden.

Der Feldschiedsrichter gibt time-out, und der Zeitnehmer hält die Spielzeituhr an. Der Schiedsrichter gibt Handzeichen 18 (Erlaubnis zum Betreten der Spielfläche), wenn er das team time-out akzeptiert hat. Erst dann startet der Zeitnehmer eine separate Uhr zur Kontrolle der Auszeit und der Sekretär trägt diese im Spielprotokoll bei der beantragenden Mannschaft in der jeweiligen Halbzeit ein.

Während des team time-out halten sich die Mannschaften und Offizi ellen in Höhe ihrer Auswechselräume auf, i nnerhalb und außerhalb des Spielfeldes. Die Schiedsrichter befinden sich mit dem Ball in der Spielfeldmitte, einer geht zur Abstimmung kurzfristig an den Zeitnehmertisch.

Vergehen während des team time-out haben die gleichen Folgen wie Vergehen während der Spielzeit (Erläuterung 1). Es ist hier ohne Bedeutung, ob sich die Spieler auf der Spielfläche befinden oder außerhalb ­ bei unsportlichem Verhalten ist eine Hinausstellung nach Regel 17:3c oder 17:3, letzter Satz, möglich.

Nach 50 Sekunden zeigt der Zeitnehmer durch ein akustisches Signal an, daß das Spiel in zehn Sekunden mit Anwurf oder Abwurf fortzusetzen ist (16:3a).

Mit dem Anpfiff des Schiedsrichters setzt der Zeitnehmer die Spielzeituhr in Gang.


3. Torwartwechsel beim 7-m-Wurf (4:4)

Wenn der 7-m-Werfer zum Wurf bereit ist (mit dem Ball in der Hand an der richtigen Stelle steht), ist ein Torwartwechsel nicht mehr erlaubt. Sollte der Torwart in dieser Situation dennoch versuchen, einen Wechsel vorzunehmen, ist er wegen "unsportlichen Ver-haltens" laut 17:1d zu verwarnen und hat im Tor zu verbleiben.

Wenn er den Wechsel trotzdem vornimmt, ist er hinauszustellen.

Er ist ebenfalls hinauszustellen, wenn er bereits vorher verwarnt wur-de oder seine Mannschaft bis dahin schon drei Verwarnungen ver-wirkt hatte.

Es ist ohne Bedeutung, ob der Torwart von seinem Trainer zu dem Wechsel aufgefordert wurde oder nicht.


4. Mehrere Fehler bei einem Spielerwechsel (4:4)

Begehen bei einem Spielerwechsel mehrere Spieler je einen Fehler, ist nur der Spieler zu bestrafen, der den ersten Fehler begangen hat.


5. Stirnbänder (4:7)

Stirnbänder, um langes Haar zu bändigen, sind erlaubt, wenn es sich um leicht dehnbares Material (z.B. Strech, Wolle etc.) handelt.


6. Betreten des Torraums bei klarer Torgelegenheit (6:2c, 14:1c)

Der von Torwart oder Torgestänge abprallende Ball wird vom An-griffsspieler vor der Torraumlinie erwartet. Der Abwehrspieler hat kei-ne Chance, den Ball regelgerecht zu erreichen. Um es nicht zu einer klaren Torgelegenheit kommen zu lassen, betritt er den Torraum und verhindert die Ballannahme durch den Angriffsspieler.

Wenn die Schiedsrichter davon überzeugt sind, daß in diesem be-sonderen Fall eine klare Torgelegenheit vereitelt wurde, muß 7-m-Wurf gegeben werden (14:1c).


7. Warnzeichen für passives Spiel (7:10)

Erkennt der Feldschiedsrichter die Entwicklung des passiven Spiels, hebt er den Arm (Handzeichen 19), um anzuzeigen, daß ein Versuch, zum Wurf auf das Tor zu gelangen, nicht erkennbar ist. Der Tor-schiedsrichter sollte dieses Zeichen übernehmen. Grundsätzlich wird dann der Pfiff des Feldschiedsrichters wegen passiven Spiels erfolgen, wenn die betreffende Mannschaft keinen für ihn erkennba-ren Versuch, zum Torwurf zu gelangen, unternimmt.

In einem Angriff, der erst mit Ballverlust endet, sollte dieses Zeichen nur einmal gegeben werden. Auch nach einem Freiwurf für die an-greifende Mannschaft ist passives Spiel erst dann zu ahnden, wenn dieses erkennbar ist.

Durch dieses Warnzeichen hat die Mannschaft die Möglichkeit, auf die Auffassung der Schiedsrichter über passives Spiel zu reagieren.

Ein sofortiger Pfiff wegen passiven Spiels bei erkennbarer Verzöge-rung ist auch ohne Warnzeichen möglich.

Beispiele:

­ zu langsamer Spielerwechsel;

­ zu weites Zurückspielen in die eigene Spielfeldhälfte, obwohl andere Mitspieler anspielbar sind;

­ Nichtausnutzen von Torwurfmöglichkeiten.

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